Verrückt wie ein Fuchs – Netflix setzt jetzt auf Teenie-Meerjungfrauen
Fernsehshows

Nachdem Orange is the New Black in der ersten Woche überraschenderweise Arrested Development bei der Zuschauerzahl geschlagen hat, geht Netflix mit seiner ursprünglichen Programmierung noch weiter auf die Beine. „Mako Mermaids“ ist eine Serie über jugendlich Meerjungfrauen die sich in menschliche Gestalt verwandeln und Abenteuer an Land erleben. Es scheint ein skurriles Konzept zu sein, das wahrscheinlich nur einen begrenzten Teil des US-Publikums ansprechen wird. Aber Netflix scheint sich dem Zusammennähen einer Steppdecke aus wild unterschiedlichen Stoffflecken verschrieben zu haben.House of Cards war ein Insiderblickan der dunklen Schattenseite der Washingtoner Politik.Arrested Development war eine dichte, komplexe Fox-Kultkomödiedas verjüngte sich mit weniger als 3 Millionen Zuschauern in seiner letzten Staffel. Orange is the New Black war eine Wermutstropfen-Dramödie über eine scheinbar normale Frau, die im Gefängnis landet.
Dies sind alles Konzepte, die NBC oder CBS wahrscheinlich als zu eng abgelehnt hätten. Die alternden Broadcast-Dinosaurier produzieren altmodische Shows, die ein breites Spektrum von Zuschauern fesseln sollen: Polizeiverfahren mit einem gequälten oder entfremdeten Helden, Komödien, die von großen Namen aus den 90ern kombiniert werden, kombiniert mit jüngeren Sidekicks, Fantasy-Serien, die akribisch sind verdummt, damit Teenager sie mit ihren Eltern anschauen können. Doch diese Bemühungen, sowohl Teenager als auch Eltern anzusprechen, schlagen regelmäßig fehl.
Netflix geht den umgekehrten Weg und spricht trotzig ein schmales Publikumssegment an. Mako Mermaids richtet sich eindeutig nur an Mädchen im Teenageralter und möglicherweise Frauen in den Zwanzigern, die sich schuldbewusst an kindliche Fernsehkost klammern. Der Wechsel von Vampiren und Werwölfen zu Meerjungfrauen könnte ein cleverer Schachzug auf dem überfüllten Markt für übernatürliche Teenager sein. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Netflix mit seiner Inhaltsstrategie im Zickzack bewegt und eine demografische Nische nach der anderen aufgreift. Hoffentlich breitet sich der Abenteuergeist bald auf Amazon und Hulu aus, da die ersten Amazon-Komödien deprimierend schmerzlos wirken.